Qualifizierung 2024-591 | Potsdam | Silke Klug

Kinderschutzbeauftragte*r

Qualifizierung zur Fachkraft für Kinderschutz in Kindertageseinrichtungen


Kinder haben das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung und deshalb haben wir als pädagogische Fachkräfte die Pflicht, alles Notwendige dafür zu tun, dass Kinder frei von Gewalt groß werden. Kindertageseinrichtungen sind am besten geeignet, kindeswohlgefährdende Situationen frühzeitig zu erkennen und auf der Grundlage einer guten Zusammenarbeit im Team und mit den Eltern Veränderungen zum Wohle der Kinder in den eigenen Reihen und bei den Eltern zu erwirken.

Wir müssen nicht alles können, aber wir müssen wissen, wo wir Hilfe bekommen und dafür ist es gut, eine*n Ansprechpartner*in in der eigenen Einrichtung auszubilden.

Ziel der Qualifizierung:

Ziel der Qualifizierung ist es, den Fachkräften vielfältige Methoden und Fachkenntnisse an die Hand zu geben, sowie mehr Sicherheit zu Kinderschutzfragen zu erlangen. Sie sollen die Fähigkeit erwerben, ihre Kolleg*innen bei Anzeichen von Kindeswohlgefährdungen zu unterstützen und einen besonders geschulten Blick auf den präventiven Umgang im Kita- und Hortalltag erlangen.

Zielgruppe:

Die Qualifizierung richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe (Kita und Hort) arbeiten und ihre Expertise im Bereich Kinderschutz erweitern und vertiefen wollen.

Arbeitsweise:

Die Lehr-Lernprozesse werden handlungsorientiert, abwechslungsreich und praxisbezogen gestaltet, wobei Reflexionsprozessen eine besondere Bedeutung zukommt. Lernen wird dabei als Selbstaneignungsprozess verstanden, der durch eine anregende Lernumgebung, geeignete Lernmaterialien und kollegialen Austausch angeregt wird.

In jedem Modul bekommen die Teilnehmer*innen Reflexions- und Praxisaufgaben, welche die eigene Weiterentwicklung und die des Teams befördern. Die Praxisaufgaben sind so konzipiert, dass eine Integration der Fortbildungsinhalte in den pädagogischen Alltag sowie eine Einbeziehung der Teams unterstützt wird. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Teilnehmer*innen eine Multiplikatoren-Funktion innerhalb ihrer Einrichtung einnehmen können. Es ist empfehlenswert, dass die Zusammenarbeit von der Kitaleitung im Tandem getragen wird. Die Leitung der Kita ist herzlich eingeladen, die Auftaktveranstaltung und die Verabschiedung zu begleiten.

Umfang:

Die Qualifizierung ist in 5 Module á 2 Seminartage gegliedert und umfasst insgesamt 80 präsenzpflichtige Unterrichtseinheiten. Hinzu kommen die Eröffnungsveranstaltung, Selbstlerneinheiten und ein Abschlusstag. 

Abschluss:

Zwischen den fünf zweitägigen Modulen bearbeiten die Teilnehmer*innen der Qualifizierung gezielt Reflexions- und Praxisaufgaben, die am Ende der Qualifizierung in einem Praxisbericht (8 Seiten) zusammengefasst werden. Am Abschlusstag reflektieren die Teilnehmer*innen das in der Qualifizierung Gelernte in der Lerngruppe und erhalten nach erfolgreichem Abschluss das Zertifikat „Kinderschutzbeauftragte*r“.

Folgende Module umfasst die Qualifizierung:

1.Vorbeugen (mit Silke Klug)

  • Emotionsbewusste Pädagogik, Kindeswohl 
  • Sozialräume und Netzwerkarbeit 
  • kindgerechtes Beschwerdemanagement 
  • Kinderschutzkonzeption 
  • Verhaltensampel (grün, gelb)

2.Erkennen (mit Jörg Maywald)

  • Formen und Ursachen von Kindeswohlgefährdung
  • Gefährdungen wahrnehmen und richtig interpretieren 
  • Institutioneller Kinderschutz
  • Verhaltensampel (rot)

3.Begleiten (mit Elke Nowotny)

  • Gesprächsführung 
  • Einblicke in Fragetechniken 
  • Methoden der Fallarbeit 
  • Erarbeitung von Ressourcen

4.Einordnen (mit Jörg Maywald und Elke Nowotny)

  • Geschichtlicher und rechtlicher Kontext, Bundeskinderschutzgesetz, Kinderrechte, UN- Kinderrechtskonvention
  • Haltung, Rolle und Auftrag der Kinderschutzbeauftragten, Auftrag der insoweit erfahrenen Fachkraft

5.Reflektieren (mit Gabriele Koch)

  • Reflexion der gewonnenen Erfahrungen 
  • Schlussfolgerungen für die Kitapraxis 
  • Fallarbeit

Dr. Elke Nowotny: Diplom-Psychologin, langjährige Erfahrung als Familienberaterin und -therapeutin, Jugendlichentherapeutin, Supervisorin, Fortbildnerin und Fachberaterin in Fällen von Kindeswohlgefährdung, ehemalige Mitarbeiterin und Vorstandsvorsitzende des Kinderschutz-Zentrum Berlin e.V. (2005 bis 2015), Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit und Sprecherin des Kinderschutz-Zentrums Berlin (bis 2019), vielfältige Veröffentlichungen zu dem Thema

Prof. Dr. Jörg Maywald: Professor für Kinderrechte und Kinderschutz, Honorarprofessor an der Fachhochschule Potsdam (seit 2011); Mitbegründer des Berliner Kinderschutz-Zentrums. Geschäftsführer der Deutschen Liga für das Kind (seit 1995), Sprecher der National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention (seit 2002), Veröffentlichung von Kitafachtexten und Büchern wie z.B. „Kindeswohlgefährdung in der Kita“

Dr. Gabriele Koch: Psychologin und systemische Familientherapeutin, langjährige Erfahrung in Beratung, Forschung und Fortbildung, Leitung einer Erziehungs- und Familienberatungsstelle (IFK e.V. an der Universität Potsdam), Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der International Psychoanalytic University Berlin, Früherkennung,-prävention und -intervention bei psychisch belasteten und erkrankten Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern.

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