Qualifizierung 2025-604 | Potsdam | Stefanie Groenke

Fachkraft für sprachliche Bildung

Qualifizierung zur Fachkraft für sprachliche Bildung in Kindertageseinrichtungen


Diese Qualifizierung richtet sich an pädagogische Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege, die ihre Expertise im Bereich sprachliche Bildung erweitern und vertiefen wollen.

Sprache ist der Schlüssel zur Welt – und sie ist überall. Beim gemeinsamen Frühstück, während des Turmbaus mit Bauklötzen, im Vorlesen eines Bilderbuchs oder beim Erzählen von Erlebnissen. All diese Momente bieten Chancen, die Sprachentwicklung der Kinder zu begleiten und zu unterstützen.

Diese Qualifizierung eröffnet Ihnen neue Wege, Sprachbildung alltagsintegriert und mit Freude zu gestalten. Sie lernen, wie Sie die natürliche Neugier und Sprachfreude der Kinder in jedem Moment aufgreifen und deren sprachliche Entwicklung aktiv begleiten können. Dabei entdecken Sie auch, wie Sie das Team und die Familien in diesen Prozess einbinden und Sprachentwicklung - egal ob ein- oder mehrsprachig - als gemeinsame Aufgabe verstehen.

In praktischen Übungen und Reflexionen erarbeiten Sie Methoden, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen, und stärken Ihre Rolle als Sprachvorbild – für eine ganzheitliche sprachliche Bildung, die alle erreicht.

Ziel der Qualifizierung:

Ziel der Qualifizierung ist es, Fachkräfte zu befähigen, Kinder und Familien professionell in der sensiblen Phase des Spracherwerbs zu beraten und zu begleiten sowie eine förderliche Sprachumgebung in der Kita zu gestalten. Sie entwickeln fundiertes Wissen zu Sprachentwicklungsprozessen, erwerben Fähigkeiten zur Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Sprachentwicklung und lernen, wie Sie eine wertschätzende und inklusive Kommunikation mit mehrsprachigen Familien gestalten. Nach Abschluss der Qualifizierung verfügen Sie über praxisorientierte Kompetenzen, um alltagsintegrierte sprachliche Bildung im Team zu verankern und die sprachliche Entwicklung der Kinder nachhaltig zu fördern.

Umfang:

Die Qualifizierung ist in 5 Module á 2 Seminartage gegliedert und umfasst insgesamt 80 präsenzpflichtige Unterrichtseinheiten. Hinzu kommen die Selbstlerneinheiten und ein Abschlusstag.

Arbeitsweise:

Die Lehr-Lernprozesse werden handlungsorientiert, abwechslungsreich und praxisbezogen gestaltet, wobei Reflexionsprozessen eine besondere Bedeutung zukommt. Lernen wird dabei als Selbstaneignungsprozess verstanden, der durch eine anregende Lernumgebung, geeignete Lernmaterialien und kollegialen Austausch angeregt wird. In jedem Modul bekommen die Teilnehmer*innen Reflexions- und Praxisaufgaben, welche die eigene Weiterentwicklung befördern.

Abschluss:

Zwischen den fünf zweitägigen Modulen bearbeiten die Teilnehmer*innen der Qualifizierung gezielt Reflexions- und Praxisaufgaben, die am Ende der Qualifizierung in einem Praxisbericht (8Seiten) zusammengefasst werden. Am Abschlusstag reflektieren die Teilnehmer*innen das in der Qualifizierung Gelernte in der Lerngruppe und erhalten nach erfolgreichem Abschluss das Zertifikat „Fachkraft für sprachliche Bildung in Kindertageseinrichtungen“.

1. Grundlagen des Spracherwerbs von 0-6 Jahren

  • Wie erwerben Kinder Sprache? Wie lernen Kinder / Erwachsene eine Zweit- oder Fremdsprache?
  • Reflexion der eigenen Spracherwerbsbiographie sowie der eigenen sprachlichen Kompetenzen
  • Wie verläuft die Sprachentwicklung von Kindern zwischen Null Jahren und Schulalter im Regelfall?
  • Was versteht man unter Phonetik, Morphologie, Semantik, Syntax, Prosodie und Pragmatik und wie können wir deren korrekten Erwerb am besten unterstützen?
  • Was verstehen wir unter alltagsintegrierter sprachlicher Bildung und was verstehen wir unter sprachlicher Förderung?
  • Reflexion unserer Möglichkeiten, Kinder in Hinsicht auf einen gelingenden Spracherwerb zu unterstützen

Praxisimpuls: Dialogisches Vorlesen (Bücher und Kamishibai)

2. Beobachtung und Dokumentation kindlicher Spracherwerbsprozesse

  • Wir reflektieren die Bedeutung der genutzten Sprachstandsbeobachtungen sowie förderliche Voraussetzungen zu deren Durchführung
  • Wir lernen verschiedene Beobachtungsinstrumente sprachlicher Entwicklung mit ihren Vor- und Nachteilen kennen und anwenden
  • Wie gelingen Fallbesprechungen mit dem Team und wie legen wir pädagogische Maßnahmen und Ziele als Resultate unserer Beobachtungen fest?
  • Exkurs: Was sind Sprachentwicklungsstörungen und Sprachentwicklungsverzögerungen und wie müssen wir mit diesen umgehen?
  • Wie kann ich die betroffenen Kinder und ihre Eltern gut unterstützen und informieren?

Praxisimpuls: Phantasievoller Einstieg ins Rollenspiel und Theater spielen

3. Zwei- und Mehrsprachigkeit an der Kita

  • Was bedeutet es mehrsprachig zu sein?
  • Was brauchen zwei- bzw. mehrsprachige Kinder und ihre Familien im Kita-Alltag und wie kann ich sie am besten unterstützen / informieren?
  • Wie schaffe ich eine Willkommenskultur für alle Menschen in der Kita?
  • Exkurs: Was versteht man unter „interkultureller Kommunikation“?
  • Wir reflektieren über die Bedeutung einer vorurteilsbewussten Umgebung (Räume und Materialien) an unserer Kita

Praxisimpuls: Mehrsprachige Kinderbücher und anderes Material vielfältig nutzen

4. Zusammenarbeit mit Eltern und Familien / Literacy und Numeracy

  • Wir reflektieren die Bedeutung einer vertrauensvollen Bildungspartnerschaft mit den Familien der Kinder
  • Möglichkeiten eines gelingenden Informationsaustauschs und Miteinanders an der Kita
  • Worauf kann ich achten um möglichst gelingende Entwicklungs- und Elterngespräche zu führen?

  • Was brauchen Kinder um gut auf die Schule vorbereitet zu werden und wie kann ich dies gewährleisten?
  • Worauf muss ich achten um den Erwerb von Literacy und Numeracy an der Kita in diesem Sinne zu unterstützen?
  • Was bedeutet dies für Raumgestaltung, Materialien und Tagesablauf?

Praxisimpuls: Plaudertaschen für die Eltern gestalten und nutzen

5. Meine Rolle als Fachkraft für sprachliche Bildung

  • Wir reflektieren die Bedeutung des eigenen Kommunikationsverhaltens und der eigenen Haltung für einen gelungenen kindlichen Spracherwerb
  • Was versteht man unter Adultismus?
  • Wie kann ich das Gelernte in meiner Praxis nachhaltig verankern?
  • Abschlussreflexion meiner Rolle als Fachkraft: Meine Vorbildrolle in Hinsicht auf Haltung und Kommunikationsverhalten, meine Rolle im Team.

Praxisimpuls: Wir entwerfen und nutzen Geschichtensäckchen / -kisten / -koffer

Stefanie Groenke, M.A.

Studium der Literatur- und Sprachwissenschaft (Schwerpunkte Erst- und Zweitspracherwerb),

Zusatzqualifikation Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache, Master in Bildungsmanagement, langjährige Hochschullehrerin und Dozentin, ehemals zusätzliche Fachkraft im Bundesprogramm Frühe Chance, seit 2016 Fachberatung im Programm Sprach-Kitas