Qualifizierung 2025-603 | Potsdam | Susanne Urban

Praxisanleitung

Qualifizierung zur Fachkraft in der Anleitung von Praktikanten/ Auszubildenden am Lernort Praxis im sozialpädagogischen Handlungsfeld


Der Lernort Praxis stellt im Rahmen der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte einen wesentlichen und bedeutsamen Teil dar. Die praktische Ausbildung erfolgt in einem sozialpädagogischen Handlungsfeld, dass für einen gelungenen Ausbildungsprozess von Erzieher*innen entsprechende Rahmenbedingungen und qualifizierte fachkundige Praxisanleiter*innen braucht, die durch die Identifikation und Reflexion mit der eigenen Arbeit über ein berufliches Selbstverständnis verfügen.

Zur Aufgabe der Praxisanleitung gehört es, mit einem offenen Blick und einer professionellen Grundhaltung, den Praktikant*innen in gemeinsamen Lern- und Erfahrungssituationen die notwendige fachliche Anleitung zu geben. Doch wodurch wird die Grundhaltung geprägt? Was gehört zu einer verantwortungsvollen qualitativen Begleitung und Anleitung von Praktikant*innen? Wie definieren Sie Ihre Funktion als Anleiter*in? Folgt Ihre Begleitung einem klaren Konzept oder leiten Sie auch häufig „aus dem Bauch heraus“ an?

Ziel der Qualifizierung:

Ziel der Qualifizierung ist es, vielfältige Methoden und Werkzeuge für die professionelle Anleitung von Praktikant*innen/Auszubildenden kennenzulernen. Diese geben Sicherheit, Klarheit und Struktur in der Praxisbegleitung und erleichtern die Schritte hin zu mehr Kompetenz und Freude im Anleitungsprozess.

Zielgruppe:

Die Qualifizierung richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe tätig sind und Praxisanleitung werden wollen. Eine mindestens zweijährige Berufserfahrung ist eine wünschenswerte Voraussetzung für die Ausübung dieser verantwortungsvollen Aufgabe. 

Umfang:

Die Qualifizierung ist in 5 Module á 2 Seminartage gegliedert und umfasst insgesamt 80 präsenzpflichtige Unterrichtseinheiten. Hinzu kommen die Selbstlerneinheiten und ein Abschlusstag. 

Arbeitsweise:

Die Lehr-Lernprozesse werden handlungsorientiert, abwechslungsreich und praxisbezogen gestaltet, wobei Reflexionsprozessen eine besondere Bedeutung zukommt. Lernen wird dabei als Selbstaneignungsprozess verstanden, der durch eine anregende Lernumgebung, geeignete Lernmaterialien und kollegialen Austausch angeregt wird.

In jedem Modul bekommen die Teilnehmer*innen Reflexions- und Praxisaufgaben, welche die eigene Weiterentwicklung befördern. Die Praxisaufgaben sind so konzipiert, dass eine Integration der Fortbildungsinhalte in den pädagogischen Alltag sowie eine Einbeziehung der Teams unterstützt wird. 

Abschluss:

Zwischen den fünf zweitägigen Modulen bearbeiten die Teilnehmer*innen der Qualifizierung gezielt Reflexions- und Praxisaufgaben, die am Ende der Qualifizierung in einem Praxisbericht (8 Seiten) zusammengefasst werden. Am Abschlusstag reflektieren die Teilnehmer*innen das in der Qualifizierung Gelernte in der Lerngruppe und erhalten nach erfolgreichem Abschluss das Zertifikat „Praxisanleitung“.


Folgende Module umfasst die Qualifizierung:

1.   Grundlagen einer gelungenen Praxisanleitung

  • Qualitätskriterien für die Ausbildung von Praxisanleiter*innen
  • Rahmenbedingungen der ausbildenden Einrichtung
  • Rollenverständnis der Anleitung

2.   Gestaltung der Anleitungsprozesse

  • Die Ausbildungsphasen
  • Aufgaben/Tätigkeiten der Praxisanleitung/ Selbstmanagement
  • Herausforderungen in der Zusammenarbeit
  • Prozess- und Beziehungsgestaltung
  • Informationen für die Praktikant*innen
  • Klärung gegenseitiger Erwartungen
  • rechtliche Aspekte und Pflichten
  • Umgang mit den Kindern

3.   Grundlagen der Kommunikation

  • Techniken der Gesprächsführung, aktives Zuhören
  • Gesprächsvorbereitung
  • Anleitungs-, Beratungs-,Reflexions-, Auswertungsgespräche
  • Praxisfallbeispiele

4.   Konflikte sehen, verstehen und bearbeiten

  • Missverständnisse, Interpretationen von Botschaften, Vorurteile, Kommunikationsbremsen
  • Stolpersteine im Anleitungsprozess
  • Reflexion des eigenen Verhaltens
  • Konfliktlösungsgespräche: Fehlerquellen erkennen, Auflösung von Gesprächsblockaden
  • Praxisbeispiele, kollegiale Beratung

5.   Den Anleitungsprozess beenden

  • Beurteilung und Bewertung- von der Einschätzung bis zum Verfassen
  • Abschlussphase planen und gestalten/ Ablösungsprozess
  • Prüfung der Ausbildungsziele